Nachhaltig leben - genussvoll für alle

Symposium: Sa./So., 3./4. Juli 2010, Wien

Veranstalter: SOL

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Wie jedes Jahr seit 1999 veranstaltet SOL auch heuer wieder ein Symposium.

Wir freuen uns, wenn ihr zahlreich kommt und wir ein spannendes Wochenende miteinander verbringen können!


Zeitplan

Samstag, 3. Juli

9.00 Check-in, Begrüßung
9.30 Vorstellung von "Pregame"
Pregame – das Spiel, das mitdenkt – läuft während des gesamten Symposiums als Begleitprogramm.
 
9.45
Ernst Gehmacher
Ernst Gehmacher (Sozialwissenschaftler): "Soziale Klimakatastrophe – oder zurück ins Paradies?"

Das Paradies des biblischen Mythos waren die Jahrhunderttausende der menschlichen Sammlerinnen- und Jägerkulturen in kleinen Stammesgemeinschaften. Das Leben war hart und bedroht, aber im Einklang mit der Natur – voll starker Gefühle – glücklich. Mit dem Schritt zu Ackerbau und Viehzucht, vor nur wenigen tausend Jahren, nahm ein "Fortschritt" von Wachstum, Machtballung und Technik seinen Lauf, der in Zyklen von Aufstieg und Krise immer neue Kulturen und Katastrophen hervorbrachte. Wir nennen das: Geschichte.

Die Grenzen dieses Wachstums sind nun nahe. Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltschädigung, Massenvernichtungswaffen berühren und bedrohen die Menschheit als gesamtes. Ohne Stopp kommt es in erlebbarer Zeit zur "harten Regulation" in einer naturalen wie sozialen Klimakatastrophe von nie dagewesenem Leiden und Grauen.

Doch ein evolutionärer Quantensprung lässt hoffen. Wissen und Technik von heute bieten die Chance, die Menschheit rechtzeitig zu einer Lebenskultur zu bringen, in der blindes Wirtschaftswachstum, Verschwendung und Machtmissbrauch, Vereinsamung und Suchtverhalten verdrängt werden von besonnenem Ressourcenverbrauch, Glück in Gemeinschaft und Selbstentfaltung im Einklang mit der Natur, aber auf höchstem Wissens- und Technikniveau.

11.00 Pause
11.15
Vera Besse
Dan Jakubowicz
Vera Besse, Dan Jakubowicz (SOL): "Die Welt verändern kann Freude machen"

Die notwendige Wende beginnt bei uns Einzelnen – und sie geht von dort über das Individuelle hinaus. Unser eigener Lebensstil gibt uns die moralische Legitimation und Kraft, auch für Veränderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einzutreten - und diese wiederum machen es uns allen leichter möglich, anders, nachhaltiger, zu leben.

Ein Leben in Fülle jenseits von Wachstums- und Konsumzwang, Zeit für die wirklich wichtigen Dinge, wertvolle Momente mit Menschen, die uns etwas bedeuten - all das ist befreiend und macht glücklich. So strahlt unser Lebensstil auf andere aus.

In Gruppen von ähnlich denkenden Menschen stärken wir einander: bei physischen Kontakten und im Internet. Diese Gruppen und ihre Vernetzungen untereinander tragen zu gesellschaftlichen Veränderungen bei. Und auch hier gilt: Kraftvoll etwas zu bewirken – diesmal gemeinsam – kann lustvoll und lustig sein. So kann Nachhaltigkeit ein Programm für Viele werden.

12.30 Mittagessen
14.00 Parallel 5 Arbeitskreise
  • Genießen und genießen lassen: Lebensstile, damit es uns selbst gut geht – aber anderen dadurch nicht schlechter. Austausch von Tipps und persönlichen Erfahrungen. Mit Dan Jakubowicz (SOL)
  • Clean€uro-Workshop: Wie nachhaltig ist dein Konsum? Hier lernst du, ihn selbst zu bewerten! Mit Vera Besse (SOL) – cleaneuro.at
  • Anders reisen: Solidaritätsbesuche (Sabrina Eberhöfer, OEW Südtirol), Öko-Reisen und „Mit-Wohnen“ (Julia Balatka, Odyssee-Reisen), Couch-Surfing (Barbara Höller, Forum Umweltbildung), Jugendaustausch (Elisabeth Grasl, Enchada)
  • Vernetzung – soziale Kontakte und politische Wirksamkeit: Sozialkapital (Ernst Gehmacher, BOAS), regionale Nachhaltigkeits-Stammtische (VertreterInnen von SOL-Regionalgruppen), BürgerInnen-Initiativen (Petra Öllinger, Stimmen für die Stille; Herta Wessely, Aktion 21 - Pro Bürgerbeteiligung)
  • Selbst kreative Plakate machen: Workshop mit Loesje
18.00 Abendessen
19.30
Georg Bauernfeind
Kabarett mit Georg Bauernfeind:
"Hinterhältigkeiten zur Nachhaltigkeit"
20.15 Lagerfeuer, Musik, Bauerngolf, Gespräche... open end

Sonntag, 4. Juli

9.30 Check-in
10.00
Maria Estella Dürnecker
Maria Estella Dürnecker: Klangreise

Bitte pünktlich kommen, da während der Klangreise kein Einlass möglich ist!

Klangreisen – Reisen zum Ankommen, Entspannen und Auftanken. Du fühlst dich getragen und kannst dich fallen lassen in die wohltuenden Klänge von verschiedenen, live gespielten Instrumenten.

10.45 Pause
11.00
Katharina Mader; Foto: Petra Spiola
Katharina Mader (WU Wien, BEIGEWUM):
"Wachstum im Wandel – was soll wachsen, was muss schrumpfen, und wie misst man das?"

Wohlstand wird meist mit dem wirtschaftlichen Erfolg eines Landes gleichgesetzt und daher mit Hilfe des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemessen. Wirtschaftliches Wachstum bedeutet aber nicht von vornherein mehr Wohlstand oder mehr Lebensqualität, sondern kann auch auf Kosten der Umwelt und/oder sozialer Gerechtigkeit gehen und somit den Wohlstand gefährden.

Angesichts der Wirtschaftskrise dreht sich alles um „mehr Wirtschaftswachstum“. Aber gerade heute müssen wir uns – mehr denn je – die Frage stellen, was wachsen soll und was doch besser schrumpfen sollte.

Hier können uns andere Messgrößen als das BIP vielleicht helfen. Wie können wir Wohlstand, Lebensstandards und Lebensqualität anders definieren? Und wie können wir umweltbezogene und soziale Dimensionen, wie etwa Verteilungsfragen, besser erfassen?

12.00 Mittagspause
13.30 Feuerwerk der Projekte
14.00 Parallel:
  • Ideenmesse
    Diverse Projekte und Ideen auf einzelnen Tischen; schlendere herum, informiere dich – und engagiere dich...
  • Markt der Arbeitskreise
    Plakatausstellung mit den Ergebnissen des Vortages

Die aktuelle Liste der beim Feuerwerk und bei der Ideenmesse vorgestellten Projekte findet ihr hier.

16.00 Ausklang
 Plakat

Organisatorisches

Lageplan

Lageplan

Ort: Waldorfschule Wien-Mauer, Endresstraße 100, 1230 Wien (Straßenbahnlinie 60 – Maurer Hauptplatz)

Teilnahmegebühr: nach Selbsteinschätzung

Vegetarische / vegane Speisen

Übernachtung auch in der Schule möglich (Schlafsack und Iso-Matte mitnehmen!)

Das Symposium wird gefördert vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und unterstützt vom Umweltdachverband. Wir danken!